Während ich mir vorgenommen hatte, euch hier im Block über die Renovierungsarbeiten hier in unserem neuen „Home Sweet Home“ auf dem Laufenden zu halten, musste ich feststellen, dass ich mir damit einfach zu viel vorgenommen hatte. Umso passender, dass ich meinen Podcast wieder zu „Mutig, Mutig“ umbenannt habe und meine Kategorie „Vom Berghain nach Burgau“ gleichzeitig beibehalten habe. Nach einem dreiviertel Jahr weg von Berlin mit einem Leben auf der Baustelle habe ich gemerkt, dass ich eben nicht alles auf einmal schaffen kann. Dass es mehr „Sowohl als auch“ als „Entweder oder“ braucht. Danyboy und ich habe jede Menge geschafft in dieser Zeit. Das fällt einem oft gar nicht so auf, wenn man „im Hamsterrad“ steckt. Umso schöner war es, als wir vor einigen Tagen nach Hause aus Zandvoort bzw. Amsterdam kamen, festzustellen, wie hell die dunkle Küche mittlerweile geworden ist. Fast schon geblendet von soviel Licht mussten wir beide schmunzeln. Mit mittlerweile 47 Jahren habe ich zum Glück immer noch die Energie für zwei, die mich nunmal ausmacht. Aber gleichzeitig zu coachen, zu renovieren und noch eine Weiterbildung zum Interiordesigner zu absolvieren hinterlässt dann doch Spuren. Bei mir sind nicht nur manche Falten tiefer geworden – auch mein gesamter Körper ermahnt mich, mich mehr um mich zu kümmern. Fiel es mir jahrelang leicht, Yoga zu praktizieren oder Joggen zu gehen, finde ich momentan dafür eher selten Zeit. Oder anders gesagt: Ich nehme sie mir nicht. Und das erlebe ich oft auch bei meinen Klienten in Coachings – der schleichende Übergang in ungesunde Verhaltensweisen, der sich nicht über Nacht ankündigt sondern eben einfach so „nebenbei“ passiert. Da tut es gut, etwas Abstand und Sand zwischen den Zehen zu haben, um mal von außen auf die Situation zu schauen. Und wenn man sich, so wie wir 3 Jahre, eben einfach keinen Urlaub leisten kann, dann sind andere kleine Auszeiten für die Seele enorm wichtig. Denn sie helfen dabei, bei sich zu bleiben und sich nicht im Alltagstrott, Renovierungsstress oder Befindlichkeitenkabinett zu verlieren.